• de
    • fi
    • sv
    • en

Social Freezing

Terminreservierung

Die Fortpflanzung des Menschen ist nicht gleichberechtigt

Die für die Fruchtbarkeit der Frau essenzielle Eizelle ist mit 0,1 mm die größte Zelle des Menschen. Zum Zeitpunkt der Geburt verfügt ein Mädchen in ihren Eierstöcken über ca. eine Million Eizellen im Frühstadium. Sie bilden eine einmalige Eierstockreserve. Im Lauf des Lebens einer Frau geht der größte Teil der Eizellen aufgrund des sog. programmierten Zelltods, der Apoptose, unweigerlich verloren. Wenn die Frau mit Einsetzen der Menstruation das fruchtbare Alter erreicht, sind ca. 400 000 Eizellen übrig. Während des fruchtbaren Alters der Frau werden 300 – 500 Eizellen zur Ovulation ausgewählt. Von ihnen werden nur einige befruchtet, führen zu Schwangerschaft und der Geburt eines Kindes. Die Fruchtbarkeit der Frau endet bereits mehrere Jahre vor den eigentlichen Wechseljahren, die bei finnischen Frauen durchschnittlich bei 50 – 51 Jahren liegen. Auch ein regelmäßiger Menstruationszyklus ist mit Älterwerden der Frau kein Garant für die Fruchtbarkeit.

ennakoiva munasolupakastus ovumia fertinova

Die Fortpflanzung des Menschen ist nicht sehr gleichberechtigt, wenn man die Situation der Frau mit der des Mannes vergleicht. Beim Mann bilden sich fast zeitlebens neue Spermien in den Hoden, aber das fruchtbare Alter der Frau ist begrenzt. Im Durchschnitt beginnt die Fruchtbarkeit der Frau bereits nach dem 30. Lebensjahr abzunehmen und die Abnahme verschärft sich nach dem 35. Lebensjahr noch. Die individuelle Schwankung ist jedoch groß. Die Fruchtbarkeit sinkt mit dem Alter durch Verringerung der Zahl und Schwächung der Qualität der Eizellen. Gleichzeitig wächst das Risiko von Fehlgeburten und Chromosomenabweichungen des Embryos wie beispielsweise beim Down-Syndrom.

Die Funktionsreserve der Eierstöcke kann man untersuchen

Mit einer gynäkologischen Ultraschalluntersuchung erhält man eine Vorstellung von der Eizellenreserve, indem man schätzt, wie viele Follikel zu sehen sind (die sog. Antral-Follikel-Zählung, AFC). Das Anti-Müller-Hormon (AMH) ist ein Hormon, das von den kleinen unreifen Follikeln der Eierstöcke in den Blutkreislauf abgegeben wird. Durch Untersuchung der AMH-Konzentration lässt sich auch die Funktionsreserve der Eierstöcke einschätzen. Unter Berücksichtigung des Alters der Frau lässt sich eine verhältnismäßig gute Beurteilung der Fruchtbarkeit der Frau abgeben.

Social Freezing als Erhalt der Fruchtbarkeit – für wen?

Die Eizelle wird aus medizinischen Gründen schon seit Jahren zum Erhalt der Fruchtbarkeit eingefroren, z. B. vor den die Eierstöcke schädigenden Krebsbehandlungen. Es gibt auch andere medizinische Gründe wie eine schwere Endometrose oder bestimmte Autoimmunerkrankungen, deren Behandlung die Eierstockreserve vorzeitig angreifen kann. Für den Erhalt der Fruchtbarkeit kann auch aus anderen Gründen ein Bedarf bestehen. Durch das Einfrieren ihrer eigenen Eizellen kann eine bis 35-jährige Frau einen Aufschub bekommen, z. B. zum Finden des geeigneten Partners und die Möglichkeit zum eigenen genetischen Nachwuchs bleibt länger erhalten. Auch für in einer Partnerschaft lebende Frauen kann es aus verschiedenen Gründen erforderlich sein, über das vorsorgliche Einfrieren von Eizellen nachzudenken. Ziel der Maßnahme ist es jedoch nicht, die Frauen erst vor dem nahen Alter der Wechseljahre zu behandeln, sondern etwas Aufschub zur Gründung einer Familie zu geben.

Was sagt der Psychologe?

Das Nachdenken über das Einfrieren von Eizellen kann vielerlei, auch widersprüchliche Gedenken und Gefühle hervorrufen. Manche, die darüber nachdenkt, kann Schuldgefühle darüber haben, dass sie nicht gleich bereit ist, ein Kind zu bekommen, obwohl die Gründe zum Verlegen des Kinderwunsches generell sehr verständlich und begründet sind. Ein Teil der Frauen erlebt Unsicherheit darüber, ob sie überhaupt je ein Kind wollen. Um die lange ersehnte Familie zu gründen, haben wiederum andere große Enttäuschungen bei ihrer Partnersuche erlebt. Mitunter mag ein bereits vorhandener Partner zaudern, die Elternschaft zu übernehmen. Das Gespräch mit dem Psychologen kann bei der Erörterung der verschiedensten Gefühle und der Analyse der kurzfristigen Ziele eine große Unterstützung sein. Das Einfrieren von Eizellen kann die Frau in dem Gefühl bestärken, dass sie alles getan hat, um die Möglichkeiten zu maximieren, dann ein Kind zu bekommen, wenn die Lebenssituation für ein geplantes Kind ausreichend gut ist.

Social Freezing – wie geht das?

Das Einfrieren der Eizellen erfordert eine ca. zweiwöchige Hormonbehandlung, die Entnahme der Eizellen und die in vitro-Fertilisation. Zu Beginn wird Funktion und Reserve der Eierstöcke der Frau in der Arztsprechstunde abgeklärt. Der Arzt erläutert auch den Ablauf der mit dem Social Freezing der Eizellen verbundenen Behandlung im Detail. Frauen, die ein Einfrieren der Eizellen in Betracht ziehen, treffen auch den Psychologen von Ovumia, mit dem die damit verbundenen psychologischen Aspekte durchgegangen werden. Bei der Beratung wird auch die finnische Gesetzgebung zur künstlichen Befruchtung erörtert (Gesetz zur künstlichen Befruchtung und Implantationsgesetz).

Wenn eine Frau ihre eingefrorenen Eizellen verwenden will – wie funktioniert das?

Die Frau trifft gemeinsam mit dem Partner den Arzt. Die eingefrorenen Eizellen werden aufgetaut und mit den Spermien des Mannes befruchtet. Bei einer erfolgreichen Befruchtung und Entwicklung des Embryos wird der Embryo 2 – 5 Tage nach der Befruchtung in die Gebärmutter eingesetzt. Eingefrorene Eizellen kann man auch als Single-Frau nutzen, wobei Spermien eines Spenders aus der Samenbank benötigt werden. Das Embryo kann in den eigenen funktionierenden Menstruationszyklus integriert werden, aber generell ist günstigerweise eine Hormonbehandlung zur Vorbereitung der Gebärmutter auf die Schwangerschaft erforderlich. Überschüssige Embryos von guter Qualität können zur späteren Nutzung eingefroren werden, wie es bei der in vitro-Fertilisation gemacht wird.

laboratory Ovumia

Zum Einfrierverfahren der Eizellen

Das Einfrieren von Embryos ist ein seit langem eingesetztes und gründlich erforschtes Laborverfahren. Das Einfrieren von Eizellen ist ein komplizierterer Prozess als das Einfrieren von Embryos, weil die Eizelle groß und ihre einzigartige genetische Information fragiler ist als im Embryo. Mit der Weiterentwicklung des Einfrierverfahrens können in vitro-Fertilisationen mit eingefrorenen Eizellen inzwischen routinemäßig angeboten werden. Das Einfrieren von Eizellen ist keine „Raketenwissenschaft“, erfordert vom in vitro-Fertilisationslabor jedoch besonderen Einsatz und die ständige Aufrechterhaltung der Fähigkeiten, damit die Behandlungsergebnisse auf hohem Niveau bleiben. Beim Einfrieren der Eizellen wird die sog. Vitrifikationstechnik eingesetzt, bei der die für die Zellen schädliche Bildung von Eiskristallen mittels Kälteschutzmitteln und schneller Abkühlung mit Flüssigstickstoff auf eine Temperatur von -196 Grad verhindert werden. Die Eizellen werden bei dieser Temperatur im Zustand eines stagnierten Stoffwechsels aufbewahrt. Die Aufbewahrungszeit hat keine Auswirkung auf das Endergebnis der Behandlungen.

Wie groß ist die Möglichkeit, schwanger zu werden?

Alter der Frau und Funktion der Eierstöcke zum Zeitpunkt des Einfrierens der Eizellen beeinflussen den Erfolg der Behandlung am meisten. Bei den Kliniken, in denen das Einfrieren von Eizellen gängige Praxis ist, sind die Ergebnisse mit den Resultaten der in vitro-Fertilisation vergleichbar. Bei Ovumia ist seit Sommer 2015 eine Eizellenbank mit gespendeten Eizellen in Betrieb, wo wir auf Grundlage der durchgeführten Behandlungen einschätzen können, dass die Behandlungsergebnisse gleichwertig zu entsprechenden Spendenbehandlungen mit frischen Eizellen sind. Es ist jedoch äußerst wichtig sich klarzumachen, dass wir auch mit dem Einfrieren von Eizellen nicht mit Sicherheit eine beginnende Schwangerschaft und die Geburt eines Kindes garantieren können.

Wie gehe ich vor, wenn ich mich für Social Freezing interessiere?

Kontaktieren Sie einfach Ovumia zwecks Terminvereinbarung. Bei Fragen zur Fruchtbarkeit ist die Ovumia Fruchtbarkeitsuntersuchung ob einzeln oder gemeinsam mit dem Partner ein guter Anfang für Frauen mit Interesse an Social Freezing.

Unsere Experten

Mari
Sälevaara

Dr. Med., Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Helsinki

    

Anna
Kivijärvi

Dir. Med. in Jyväskylä, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Jyväskylä

  

Kati
Pentti

Dir. Med. in Tampere, Dr. Med., Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin
Tampere

   

Candido
Tomás

Entwicklungsdirektor, Dr. Med., Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin
Tampere

    

Johanna
Aaltonen

Dr. Med., Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin
Tampere

  

Milla
Häkkinen

M.A., Leitende Biologin (Fruchtbarkeitsbehandlungen)
Jyväskylä

  

Sami
Willman

Biologe (Fruchtbarkeitsbehandlungen)
Jyväskylä

  

Hanna
de
Ruyter

Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Helsinki

  

Päivi
Joki-Korpela

Dr. Med., Fachärtzin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin
Helsinki

  

Paula
Kuivasaari-Pirinen

Dir. Med. in Kuopio, Dr. Med., Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin
Kuopio