Die Geburtenrate sinkt – eine Fruchtbarkeitsuntersuchung kann unfreiwilliger Kinderlosigkeit vorbeugen
Eine Fruchtbarkeitsuntersuchung eignet sich besonders gut für jene, die jetzt oder zukünftig Kinderwünsche hegen sowie für die, die sich über ihren Kinderwunsch noch nicht im Klaren sind.
Es ist großartig, dass wir in einer Zeit leben, in der sich unser Wohlstand und unsere Möglichkeit auf ein selbst bestimmtes Leben verbessert haben. Auch Frauen können sich ausbilden lassen und Karriere machen, reisen und die Welt sehen. Frau kann schauen, studieren, schnuppern und probieren. Manche träumen auch weiter von Familienzuwachs, obwohl die Zahl der geborenen Kinder sich in der letzten Zeit in einer Rekordflaute befindet. Nach neuesten Erkenntnissen scheint es, als ob in diesem Jahr weniger Kinder geboren werden, als in über hundert Jahren zuvor. Oft hört man jedoch von Kindern Träumende sagen, dass sie nicht genau wissen, wann sie Familienzuwachs wollen. Dann, wenn die Zeit stimmt.
Die Forschungsprofessorin Anna Rotkirch von Väestöliitto, dem finnischen Familienverband, sagt in einem YLE-Beitrag im März, dass viele gar nicht über ihre Fruchtbarkeit nachdenken wollen oder das Denken darüber als sehr beängstigend empfinden. Weltweit ist auch der Begriff sleepwalking into infertility aufgetaucht. Laut einer kürzlichen Umfrage des Familienverbandes sind die wichtigen Informationen über den Einfluss des Alters auf die Fruchtbarkeit ebenfalls unzureichend. Viele glauben, dass die Möglichkeit, schwanger zu werden, erst nach dem 40. Lebensjahr abnimmt, obwohl in breitem Maßstab betrachtet, eine klare Abnahme bereits im Alter von 35 Jahren eintritt.
Mancher kann die Angst vor einer solchen Nachricht nur als stärker zunehmend empfinden als früher, was kein Wunder ist. Die Welt ruft das Voranschreiten der biologischen Uhr herbei, aber Deine Zeit stimmt nicht zwangsläufig. Das Vorhalten der Begrenztheit des fruchtbaren Alters der Frau sowohl in den Medien wie auch breiter in der Gesellschaft ist jedoch notwendig. Dies deshalb, damit die Menschen, die von Kindern träumen oder sich über ihren Kinderwunsch noch nicht sicher sind, wenigstens über die Angelegenheit informiert sind. Unfreiwillige Kinderlosigkeit stellt für viele eine große persönliche Tragödie dar.
Man kann sich der Angelegenheit bewusst werden und versuchen, einen bestimmten Lebensabschnitt zu optimieren, aber wir wissen alle, dass dies nicht immer möglich ist. Das Leben läuft selten nach einem bestimmten, zuvor festgelegten Plan ab. Zwischendurch können Überraschungen auftreten, die Richtung und Pläne neu ausrichten.
Diskussionshilfe und das Auseinandersetzen mit der eigenen Lebenssituation…
Die Fruchtbarkeitsuntersuchung von Ovumia wurde eingeführt, um von unserer Seite einer unfreiwilligen Kinderlosigkeit vorbeugen zu können. Die Fruchtbarkeitsuntersuchung ist keine Abkürzung zum Glück, sondern sie beseitigt das Problem der unfreiwilligen Kinderlosigkeit. Wir glauben jedoch, dass es damit möglich ist, viel Gutes zu erreichen.
Den Ansatzpunkt der Fruchtbarkeitsuntersuchung bildet stets das Eingehen auf die Wünsche und Bedürfnisse seitens des Kunden. Als Alternative können Sie einfach in die Sprechstunde kommen, um im Kopf kreisende Dinge in Verbindung mit der eigenen Fruchtbarkeit zu besprechen. Bereits auf dieser Grundlage kann der mit Fruchtbarkeitsbehandlungen vertraute Gynäkologe sagen, welche Faktoren hinsichtlich der eigenen Fruchtbarkeit relevant sein können. Neben dem Alter sind im Allgemeinen die Krankheitsgeschichte des Kunden sowie die Lebensgewohnheiten zu besprechen. In der Sprechstunde kann auch ganzheitlich über die eigene Lebenssituation gesprochen werden.
Beispielsweise das Fehlen einer Partnerschaft oder wiederum in der Partnerschaft bestehende Meinungsverschiedenheiten oder die Sprachlosigkeit über den Kinderwunsch können bei beiden schmerzliche Fragen darüber auslösen, ob mir in meinem Leben jemals Kinder beschieden sein werden? Das Gespräch mit dem Arzt bei Ovumia kann Tendenzen aufzeigen sowie dabei helfen, die Kinderwünsche mit dem Partner rechtzeitig zur Sprache zu bringen. Wenn sich das Alter der Frau der 30 nähert, und noch kein geeigneter Partner gefunden ist, können Arzt und Patientin auch gemeinsam die Möglichkeit des Social Freezing der Eizellen in Betracht ziehen.
…sowie das Abklären der Fertilitätssituation mit einer gynäkologischen Untersuchung
Bei der Fruchtbarkeitsuntersuchung kann auch eine gynäkologische Untersuchung durchgeführt werden, wobei diese die gynäkologische Jahresuntersuchung ersetzt. Bei der Untersuchung werden per Ultraschall die Gesundheit der Gebärmutter und die Eierstockreserve abgeklärt, also mit anderen Worten, die Anzahl der in den Eierstöcken vorhandenen Ovarialfollikel. Die Reserve wird falls erforderlich auch mit Hilfe des von den Eierstöcken in den Blutkreislauf abgesonderten Anti-Müller-Hormons (AMH) gemessen. Wenn eine junge Frau einen niedrigen AMH und inaktive Eierstöcke hat, können vor ihr mit der Erhöhung verbundene Herausforderungen stehen. Dann können weitere Untersuchungen erforderlich sein. Ein niedriger AMH allein prognostiziert jedoch keine Schwangerschaft. Hinsichtlich der Fruchtbarkeit der Patientin ist in erster Linie die Gesamtsituation zu beurteilen. Auf eine Schwangerschaft können auch viele andere Dinge Einfluss haben, wie die Endometriose und Gebärmuttermyome.
In Verbindung mit der Fruchtbarkeitsuntersuchung kann man auch einen Pap-Test durchführen sowie die Verhütung regeln, falls der Kinderwunsch nicht aktuell ist. Nichts spricht auch gegen das Kommen von Männern zur Untersuchung! Bei Männern können zum Beispiel sich auf die Fruchtbarkeit auswirkende Erkrankungen abgeklärt werden sowie falls erforderlich, die Samenflüssigkeit untersucht werden. In die Sprechstunde kann man sowohl einzeln als auch als Paar kommen.
Das Gespräch mit einer Fachkraft sowie das Wissen um die Fertilitätssituation können helfen, für das eigene Leben wichtige Entscheidungen zu treffen. Mit dem Kinderwunsch einhergehende Gedanken können sich aufklären sowie die mit der Endlichkeit des fruchtbaren Alters verbundene Beklemmung verringern. Eine Fruchtbarkeitsuntersuchung eignet sich besonders gut für jene, die jetzt oder zukünftig Kinderwünsche hegen sowie für die, die sich über ihren Kinderwunsch noch nicht im Klaren sind.
Letztendlich können sehr kleine vorbeugende Schritte einen großen Einfluss auf die Zukunft haben.
Was ist überhaupt AMH?
- Der AMH-Test misst das Niveau des so genannten Anti-Müller-Hormons im Blut der Frau. Das Hormon wird von den Eierstöcken abgesondert und seine Konzentration gibt Aufschluss darüber, wie viele kleine Ovarialfollikel im Frühstadium in den Eierstöcken übrig sind.
- Der Bestand an Ovarialfollikeln oder die so genannte Eierstockreserve der Frau ist bereits bei der Geburt vorhanden. Die Reserve nimmt mit dem Alter ab und nach der Menopause ist die funktionelle Reserve aufgebraucht. In der Geschwindigkeit des Rückgangs bestehen jedoch individuelle Unterschiede.
- Mit Hilfe des AMH-Tests kann man eine Vorstellung von der eigenen Reserve bekommen. Es ist ratsam, den Test in einer möglichst frühen Phase durchzuführen, damit die reduzierte Anzahl an Eizellen frühzeitig festgestellt werden kann. So kann die Frau die Angelegenheit in ihrer eigenen Familienplanung berücksichtigen.
- Der AMH wird als der beste, der derzeit zur Verfügung stehenden Indikatoren der Ovarialfollikelreserve angesehen.
Die Fruchtbarkeitsuntersuchung in aller Kürze
- Die Fruchtbarkeitsuntersuchung ist für alle Frauen und Männer geeignet, die an ihrer Fruchtbarkeit interessiert sind. Besonders stark können davon jene mit Kinderwunsch profitieren, sei es jetzt oder in Zukunft, sowie die, die sich noch nicht über ihre Familienwünsche im Klaren sind.
- Bei der Fruchtbarkeitsuntersuchung lässt sich die Fruchtbarkeit abklären sowie ein Gesprächsangebot bei Fragen machen, die einen beschäftigen. Mit Hilfe der Kontrolle ist es möglich, unfreiwilliger Kinderlosigkeit vorzubeugen.
- Zur Untersuchung kann man einzeln oder als Paar kommen.
- Mit der Untersuchung lässt sich die jährliche gynäkologische Kontrolle ersetzen. Im gleichen Zusammenhang kann man auch den Pap-Test durchführen sowie die Verhütung regeln.
Text
- Anna-Maija Kakkonen
- Johanna Aaltonen, Ärztliche Direktorin Tampere, Dr. med., Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe sowie Reproduktionsmedizin
Quellen
- Broer SL, Broekmans FJM, Laven JSE, Fauser BCJM. 2014. Anti-Müllerian hormone: ovarian reserve testing and its potential clinical implications. Human Reproduction Update. Vol. 20, No.5 pp. 688-701.
- Endometrioosiyhdistys. Mitä endometrioosi on? http://www.endometrioosiyhdistys.fi/fi/tietoaendometrioosista.
- Helsingin Sanomat 25.10.2018. Tänä vuonna näyttää syntyvän vähemmän lapsia kuin yli sataan vuoteen. https://www.hs.fi/kotimaa/art-2000005876107.html.
- Tiitinen Aila. 1.10.2018. Myoomat (Kohdun lihaskyhmyt). Duodecim Terveyskirjasto. https://www.terveyskirjasto.fi/terveyskirjasto/tk.koti?p_artikkeli=dlk00157.
- Tilastokeskus 27.4.2018. Syntyvyys kaikkien aikojen matalin. https://www.stat.fi/til/synt/2017/synt_2017_2018-04-27_tie_001_fi.html
- Väestöliitto. Ikä ja hedelmällisyys. http://www.vaestoliitto.fi/parisuhde/perhehaaveet/tutkijalta/ika-ja-hedelmallisyys/.
- YLE 26.3.2018. Moni herää lapsitoiveeseen liian myöhään – 35 vuotta on naisen hedelmällisyyden valomerkki. https://yle.fi/aihe/artikkeli/2018/03/26/moni-heraa-lapsitoiveeseen-liian-myohaan-35-vuotta-on-naisen-hedelmallisyyden.